Entdecke die Geschichte

Entdecke den Ursprung der „aquae patavinae“ und die Geschichte der Landschaft des euganeischen Thermalgebietes...

 

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Die Römerzeit

Die Zeit der Romanisierung

Als Bevölkerungsgebiet und Handels- und Kulturaustauschzone schon seit sehr vergangenen Zeiten, war das Hügelgebiet ab dem 2. Jh. v. Chr. Gegenstand besonderer Aufmerksamkeit seitens der Römer. Von dieser Zeit an begann der Prozess, der als „Romanisierung“ bekannt ist. Dieser Vorgang besteht in der Übernahme und Neubearbeitung vonseiten der Lokalkulturen der kulturellen römischen Anregungen, auch durch die fortlaufende Verwaltungsreorganisation der Gebiete unter römischer Kontrolle.

Data fondamentale per la storia dell’intero territorio veneto è la fondazione coloniale di Aquileia nel 181 a.C. (Livio, XL, 34)

Grunddatum für die Geschichte des ganzen Venetischen Gebietes ist die Kolonialgründung von Aquileia im Jahre 181 v. Chr. (Titus Livius, XL, 34); die Romanisierung brachte die lokale Bevölkerung zu einem direkten Kontakt mit den römischen Soldaten-Siedler und zu einer vollständigen Aufnahme der Venetischen Gebiete in das Kommunikationssystem, das Rom mit den angeschlossenen Territorien verband. Höchst wahrscheinlich folgten diese Straßen den Trassen alter frühgeschichtlicher Wege und verbanden somit die größten Zentren der alten Veneter, wie besonders Este und Padua, die von den Römern Ende des 1. Jh. v. Chr. als colonia Ateste und municipium Patavium neu gegründet wurden. Die römische Anwesenheit führte zu einer intensiven Bevölkerung des Gebietes auf der westlichen Seite des Euganeischen Areals, das sich auf Ateste stützte, als auch auf der östlichen Seite, wo Padua immer größere Bedeutung wegen seiner strategischen Lage als Knotenpunkt des Straßennetzes im ganzen nord-östlichen Italien hatte. Die ganze Ebene um die Euganeischen Hügel herum erscheint dicht angebaut und bevölkert mit ländlichen Wohnstätten, während die Hügel eine weitere und diversifizierte Reichtumsquelle darstellten.


Die Spätrepublikanische Zeit (2. – 1. Jh. v. Chr.)

Gerade dieser Reichtum löste im Jahre 141 v. Chr. den Eingriff eines Vertreters der römischen Zentralmacht, Lucius Caecilius Metellus Calvus, aus, der zur Lösung einer Grenzkontroverse zwischen den Einwohnern von Ateste und von Patavium gesandt wurde. Der Prokonsul stellte eine Grenzlinie fest, die longitudinal die Hügel durchquerte und die durch die Positionierung von Grenzsteinen auf dem Boden gezeichnet war: die drei in Teolo, auf dem Monte Venda und in Galzignano gefundenen Grenzsteine lassen eine Linie erkennen, die mit der Wasserscheide übereinstimmt und die damit eine genaue Verteilung der Hügelhänge zwischen den zwei Städten schafft mit der folgenden Zuerkennung jeder einzelnen Stadt eines bestimmten Anteil des Gebietes und seiner Reichtümer, hauptsächlich Steine und Wasser. Auf beiden Hügelabhängen waren zahlreiche Wasserquellen vorhanden, die systematisch für die Stadtwasserleitungen benutzt wurden, wie es die imposanten Reste von Wassererschließungsanlagen und Wasserleitungen bezeugen, wie auch die Steinbrüche des wertvollen Euganeischen Trachyts, von denen Ausnutzungsspuren vonseiten der Römer verblieben, die den Trachyt auch in die Grenzländer ausführten. Das an Naturschätze reiche Land war auch mit großen Wäldern bedeckt, die wertvolles Holz lieferten und war durch einen intensiven Landanbau in den Ebenen und in den Tälern gekennzeichnet. Außerdem kam auch die Schafzucht hinzu, die das Euganeische Gebiet als wichtige Raststätte der Transhumanzwegen benutzte, die die Voralpen und die Alpen mit der adriatischen Küste verbanden. Der Paduaner Seite wurde auch ein weiterer wertvoller Schatz zugeschrieben, dessen nicht nur gesundheitliches und heilsames sondern auch wirtschaftliches Potential gerade während des 2. Jh. v. Chr. hauptsächlich in Kampanien entdeckt wurde: das Thermalwasser.

Das Buso della Casara, die Euganeischen Hügel: die Wälder und die Schafzucht

Die frühe Kaiserzeit (3. Jh. n. Chr.)

Die Siedlung der “aquae patavinae”, die von Plinius dem Älteren wegen ihrer Zugehörigkeit zum municipium patavinum so benannt wurde entwickelte sich schnell als berühmter „Kur- und Aufenthaltsort“, auch wenn sie unverändert die religiöse Beziehung zu dem alten Gott der Veneter “Aponus” bewahrte. Schnell veränderte sich die Landschaft; zahlreiche Quellen wurden systematisch mit einer Reihe von Anlagen ausgenutzt, die wahrscheinlich ohne eine bestimmte Anordnung entstanden. Sie befolgten ein einfaches aber sehr praktisches Modell. Jede Quelle war durch unterirdische Gänge und Rohrleitungen mit einer oder mehreren Wannen verbunden, während ringsherum Strukturen für Empfang und Freizeit angeschlossen wurden. Es fehlten auch nicht die Kultstätten, wahrscheinlich auch nur einfache Heiligtümer neben den Quellen: hier drückten sich Riten noch nach der alten überlieferten Tradition aus. In Montegrotto, besonders zwischen dem 1. und dem 2. Jh. n. Chr., nahm das Gebiet immer mehr einen Wohnaspekt an, fast ein Thermalvorort von Patavium, wo die Kaiserfamilie selbst höchstwahrscheinlich direkte wirtschaftliche Interessen hatte.

Funde der Römerzeit

Die hohe Kaiserzeit (3. Jh. n. Chr.) und die Spätantike (4. – 5. Jh. n. Chr.)

In vielen alten literarischen Quellen befinden sich Hinweise auf diese Landschaft: das einfache Zitat “Euganeos lacus” bei Martial, wird eine lebhafte Beschreibung eines an glühende Gewässer reichen Gebietes bei Claudianus, der ein Aponus gewidmetes Kurzepos im 4. Jh. n. Chr. verfasste. Claudianus beschrieb ein mehrfach wirksames Wasser und seine Worte fassen die verschiedenen Eigenschaften zusammen, die es zu einem für alle erreichbaren Wohl machen: „öffentliche Pause von den Schmerzen, gemeinsame Hilfe der Ärzte, immer anwesende Gottheit, nicht gekaufte Gesundheit“.
In der Beschreibung des Autors der Spätantike erkennt man klar den Willen, fast ein wildes Bild des Ortes wiederzugeben, von den dampfenden Wasser betont, das gewundene Wege im Stein gräbt und sich in Seebecken sammelt, Es ist aber auch klar, dass wo man die alten „Königsgaben“ als Andenken an eine Landschaft oder an eine fast Urheiligkeit bewahrte, sollte ein Heiligtum in der Vergangenheit vorhanden sein, das zur Zeit des Claudianus bestimmt seine Rolle, aber nicht seine Sichtbarkeit verloren hatte.